Forum Bits & Bäume
Kommende Veranstaltungen
Ein 6. Forum Bits & Bäume ist 2021 geplant. Dazu erfahren Sie hier bald mehr.
Vergangene Veranstaltungen
2. November 2020: Wie viele Bits braucht die Energiewende? Gestaltungsoptionen für ein intelligentes, zukunftsfähiges und nachhaltiges Energiesystem
Die Energiewende soll den Übergang zu einem Energiesystem gestalten, das von fluktuierenden erneuerbaren Energien geprägt sein wird. Dies erfordert den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie, um einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu gewährleisten. Doch zu den verschiedenen Aspekten der Digitalisierung des Energiesystems gibt es eine Vielzahl an Diskursen: An welchen Stellen sind digitale Lösungen sinnvoll und notwendig? Brauchen wir intelligente Netze, intelligente Verbrauchssteuerungen und intelligente Erzeuger? Kann die Digitalisierung unser Energiesystem effizienter und dezentraler machen? Wird es dadurch resilienter oder verwundbarer? Und: Wie kann das digitale Energiesystem gerecht gestaltet werden? Auf dem 5. Forum Bits & Bäume wurde diskutiert, wie die politischen Rahmenbedingungen diesen Fragen unter der Prämisse des Klimaschutzes begegnen können.
- Diskussionspapier - folgt in Kürze
Präsentationen der Referierenden: - Wo ist durch die Energiewende Digitalisierung notwendig geworden?
Lars Waldmann, Energiewende Consult - Video des Vortrags
- Resilienz digitaler Energiesysteme Dr. Christoph Mayer, OFFIS e.V.
- Video des Vortrags
- Die digitalisierte Energiewende – im Spannungsfeld zwischen Energieeinsparpotentialen und zusätzlichem Energieaufwand
Dr. Swantje Gährs, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) - Video des Vortrags
15. Juni 2020: Von Commerce zu Commons – Ein gemeinwohlorientiertes Internet gestalten
Das Internet assoziieren wir mit Freiheit, Offenheit, Kommunikation, Vernetzung und freien Informationen. In den letzten Jahrzehnten nahmen jedoch kommerzielle Interessen so stark zu, dass der digitale Raum immer mehr einem Marktplatz gleicht. So ist unter den 50 weltweit meistbesuchten Webseiten Wikipedia das einzige nicht-kommerzielle Angebot. Anwendungen, die im Sinne der Commons-Idee entstanden sind, werden monetarisiert – so z.B. Videoplattformen. Auch in der Sharing Economy sind private Übernachtungsmöglichkeiten wie bei Couchsurfing unter dem Label der Gastfreundschaft zu einem Business geworden, an dem nun vor allem die Plattform Airbnb verdient.
Diese „Kommerzialisierung des Internets“ geht mit einer Ausweitung des Online-Marketings einher. Durch Personalisierung in Kombination mit On- und Offlinetracking und KI/Big-Data-Anwendungen wird kommerzielle Werbung im Netz immer effektiver. Diese Entwicklungen gefährden nicht nur den Datenschutz. Durch die unternehmensseitige Informationsgewinnung fördern sie auch Machtasymmetrien zugunsten von digitalen Unternehmen gegenüber den Nutzenden. Zusätzlich werden Konsumanreize gesetzt und mehr Energie verbraucht – mit Auswirkungen auf die Umwelt.
Eine Kommerzialisierung einzugrenzen ist jedoch herausfordernd, da viele digitale Geschäftsmodelle auf Datenhandel und Werbung basieren. Darüber hinaus bestimmen große Tech-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook oder Apple den Markt, verdrängen nicht-kommerzielle Unternehmen und beeinflussen gesellschaftliche Meinungsbildung.
- Diskussionspapier "Von Commerce zu Commons" [PDF, 560 KB]
- Video: Inputvorträge "Von Commerce zu Commons – Ein gemeinwohlorientiertes Internet gestalten"
- Video: MdB Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) – Digitalpolitik für ein gemeinwohlorientiertes Internet
- Video: Prof. Sarah Spiekermann – Surveillance Capitalism in the Digital Economy
23. April 2020: Langlebig, offen, reparabel und datensparsam. Gestaltungsoptionen für nachhaltige Hard- und Software
Wie können Hard- und Software nachhaltig gestaltet werden? Bei der Herstellung und Nutzung von Hardware spielen Aspekte wie Langlebigkeit, Reparierbarkeit und der schonende Einsatz von Ressourcen eine entscheidende Rolle. Bei Software geht es neben der Energiesparsamkeit auch um langfristige Updatefähigkeit, Datenkomprimierung oder auch Transparenz und Autonomie. Ein wichtiger Schritt ist die materielle und die immaterielle Basis der Digitalisierung stärker zusammenzudenken.
- Diskussionspapier „Gestaltungsoptionen für nachhaltige Hard- und Software” [PDF, 700 KB]
- Artikel auf heise.de zum Thema (26.7.2020)
Präsentationen der Referierenden: - Technologie nachhaltig gestalten: durch Open Source Hard- & Software
Maximilian Voigt, Open Knowledge Foundation Deutschland - Lösungen für eine nachhaltige digitale Infrastruktur: Aktuelles aus der Wissenschaft des UBA, der Gesetzgebung und dem Blauen Engel
Marina Köhn, Umweltbundesamt - Right to Repair
Nikolaus Marbach, Runder Tisch Reparatur - Freie Software
Erik Albers, Free Software Foundation Europe - Public Interest Tech
Patricia Leu, Prototype Fund - Gemeinschaftliches & Nachhaltiges Webhosting
Estelle Goebel-Aribaud, Hostsharing eG - Offene Hardware
Martin Häuer, Open Source Ecology Germany e.V.
27. Januar 2020: Welche umwelt- und wirtschaftspolitischen Instrumente machen die Digitalisierung zukunftsfähig?

Digitalisierung und Klimaschutz – zwei heiße Eisen, über deren politische Ausgestaltung derzeit viel diskutiert wird. Im Gespräch ist dabei vor allem eine alte Bekannte: Die Steuer. Eine Digitalsteuer, damit Digitalkonzerne zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben beitragen. Eine CO₂-Steuer oder ein erweiterter Emissionshandel, um klimaschädliche Emissionen zu senken. Im zweiten Forum Bits & Bäume werden die beiden Herausforderungen Digitalisierung und Klimawandel zusammengedacht. Wie können Steuern und andere Instrumente in der Digitalen Ökonomie ökologische Lenkungswirkung entfalten und zugleich soziale Gerechtigkeit unterstützen? Reichen Konzepte wie die CO₂-Steuer, um die Digitalisierung umweltgerecht zu gestalten? Und reicht die Digitalsteuer, um eine Polarisierung der Gesellschaft im digitalen Zeitalter zu verhindern? Braucht es neben diesen bekannten Instrumenten innovative Ansätze wie einen CO₂-Zoll für die digitale Welt oder eine Steuer auf Datenverkehr?
10. September 2019: Künstliche Intelligenz für nachhaltige Entwicklung?
Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend diskutiert und wirft viele Fragen zu wirtschaftspolitischen, ethischen, sozialen und ökologischen Erwartungen und Umsetzungspotenzialen auf. Wir diskutieren grundsätzliche Aspekte: Wie nachhaltig und energiehungrig ist KI angesichts großer Datenverarbeitungsmengen? Welche ethischen Fragestellungen sind mit einer nachhaltigkeitsorientierten KI verbunden? In welche Anwendungsfeldern kann die Nutzung von KI zur Lösung von ökologischen oder sozialen Zielsetzungen beitragen? Was sind politische Gestaltungsoptionen, um sicherzustellen, dass KI-Anwendungen dem Gemeinwohl dienen?
Über das Forum Bits & Bäume
Das Forum Bits & Bäume bietet über zwei Jahre einen offenen Diskussionsraum, um die nachhaltige Gestaltung der Digitalisierung stärker ins Zentrum zu rücken und wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Themen und Forderungen in den politischen Diskurs einzubringen. Die Veranstaltungen werden in dialogischen Formaten mit aktiven Workshop-Elementen durchgeführt, um konkrete Politikvorschläge und Gestaltungsoptionen zu erarbeiten und für die öffentliche und politische Diskussion aufzubereiten. Das Forum Bits & Bäume wird von der wissenschaftlichen Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ von IÖW und TU Berlin veranstaltet in Kooperation mit dem Einstein Center Digital Future und weiteren Partnern. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (SÖF) gefördert.