Wie materiell ist eigentlich die Digitalisierung? Wieviel digitale Vernetzung braucht ein nachhaltiges Energiesystem? Wie kann Mobilität der Zukunft aussehen und was für eine Rolle spielt Digitalisierung dort? Und führt die zunehmende Vernetzung und Optimierung aller Ortens zu Zeitwohlstand oder Beschleunigung?
Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich rund 40 Menschen vom 4. – 8. Oktober 2017 auf der VÖW-Herbstakademie „Digitalisierung im Grünen“ beschäftigt haben. In Vorträgen, Workshops und Fachgesprächen diskutierten die Teilnehmer/innen über ökologische, ökonomische und soziale Chancen und Risiken einer zunehmend digitalen Welt. Zu den drei inhaltlichen Schwerpunkten Energiewende, Mobilität und Zeitwohlstand wurde zudem intensiv in Kleingruppen gearbeitet.
Die Thematik sollte aber auch erlebt werden: Exkursionen zum EUREF-Campus Berlin und ins Lager eines großen Logistik-Konzerns lieferten praktische Einblicke, z.B. in die digitale Vernetzung des Energie- und Mobilitätssystems in Form von peer-to-peer Netzwerken von Erzeugern und Verbrauchern. Wie (un)-sicher das „Internet der Dinge“ aber auch sein kann, zeigte sich beispielsweise beim Live-Hacking. Durch simple Suchmaschinenanfrage wurden viele IT-Sicherheitslücken von smarten Geräten sichtbar. In einem Theaterworkshop zum allseits bekannten „nur mal kurz Mails checken“ entwickelten die Teilnehmer/innen Perspektiven und Strategien zum bewussteren Umgang mit Smartphone und Co. Nicht nur in diesem Fall wurde deutlich, dass Risiken und Chancen der Digitalisierung stärker gesellschaftlich und politisch debattiert werden müssen.
Die Herbstakademie wurde von der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) gemeinsam mit der Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ organisiert und fand vom 4.-8. Oktober auf der Insel Schwanenwerder in Berlin statt.