Konsum und Digitalisierung

Durch E-Commerce und mobiles Internet wird Shopping jederzeit und überall möglich, Konsumoptionen vervielfachen und individualisieren sich. Gleichzeitig weiten sich dank der Möglichkeit, Werbung zu personalisieren und das digitale Nutzungsverhalten von Konsument*innen zu tracken, das Marketing und Konsumanreize auf digitale Räume aus. Dies verändert unser Konsumverhalten und möglicherweise zugrundeliegende Einstellungen, Motivationen und Bedürfnisse.
Optionenvielfalt und effiziente Konsummöglichkeiten machen das Einkaufen bequemer und zeitsparender. Der Einkauf lässt sich per Online-Shopping schnell und gemütlich vom Sofa aus erledigen, während die Einkäufe dann bequem an die Haustür geliefert werden. Dies kann einerseits einen vereinfachten Zugang zu nachhaltigen Produkten ermöglichen, ein dadurch erhöhtes Konsumniveau kann aber andererseits zu mehr Umweltbelastung führen. Persönlich zugeschnittene Online-Werbung kann zusätzliche Kaufanreize setzen. Gleichzeitig bieten digitale Räume diverse Möglichkeiten, Wissen und Information zum Thema Nachhaltigkeit zu erlangen, und sich zu vernetzen. Somit birgt sie das Potential, den Konsum auf ein suffizientes Maß zu verringern, da sich nachhaltiges Konsumverhalten einfacher umsetzen lässt. In der umweltpsychologischen Dissertation werden psychologische Faktoren untersucht, die Rebound- und Suffizienz-Möglichkeiten im Konsumverhalten begünstigen. In Umfragen und Experimenten und in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich „Suffizienzmarketing“ wird untersucht, wie Digitalisierung das Konsumverhalten verändert – und damit verbunden, wie sie so gestaltet werden kann, dass ein nachhaltiges Konsumverhalten gestärkt wird.