Neue technische Entwicklungen sind immer auch mit Vorstellungen einer wünschenswerten Zukunft verbunden. Vielfältige gesellschaftliche Dynamiken stehen in Verbindung mit Digitalisierungsprozessen und prägen unser Denken und Handeln heute und in Zukunft. Ob es um die Vorstellungen geht, wie wir künftig wohnen, arbeiten, einkaufen oder uns fortbewegen – digitale Technologien und Angebote spielen in vielen Bereichen eine entscheidende Rolle und werden immer stärker in den Alltag integriert. Die Fitness-App bestimmt unser Aktivitätsniveau, unser Musikstreaming-Anbieter schlägt uns Playlists vor oder unser Smartes Zuhause meldet uns auf dem Mobilgerät, dass die Waschmaschine fertig ist und ausgeräumt werden möchte. Bei der Entstehung dieser neuen digitalen Lösungen spielen Zukunftsvorstellungen über die Rolle, die Technik künftig in der Gesellschaft und dem individuellen Leben einnimmt, eine bedeutende Rolle. Diese Technikvisionen werden auch als „sozio-technische Zukünfte“ bezeichnet und beziehen sich in den Arbeiten des Projekts auf Erwartungen, Vorstellungen und Leitbilder im Hinblick auf die Gestaltung und Anwendung digitaler Lösungen. Im Rahmen des Projektes werden schwerpunktmäßig Zukunftsvorstellungen im Bereich Wohnen (Smart Home) und Energie (Smart Grids) im Hinblick darauf analysiert, welche Wertvorstellungen sie transportieren. Welche Ideen vom vernetzten Wohnen werden von welchen Akteuren geschaffen und welchen Einfluss haben sie auf die Nutzung von Smart Home Systemen? Wie beeinflussen die Visionen von einem intelligenten Energiesystem der Zukunft städtische Prozesse? In diesem Teilprojekt werden qualitative Forschungsmethoden wie Interviews und Inhaltsanalysen genutzt. Um den gesellschaftlichen Diskurs im Zusammenhang mit Technikvisionen zu untersuchen, wird darüber hinaus eine Diskurs-Netzwerkanalyse basierend auf Twitter-Daten durchgeführt.